Die Idee entstand unmittelbar nach seinem Tod. Wie gedenkt man einem langjährigen Kameraden, der gerade verstorben ist? Nun, es gibt sicherlich viele Möglichkeiten. Wenn es um verstorbene Menschen geht, sind die Menschen oft erfinderisch. Bei Haustieren sind viele schnell vergesslich. Eigentlich schade. Ich ärgere mich immer, wenn ich vergammelte Tiergräber auf dem Tierfriedhof sehe. Andererseits, wenn wir ehrlich sind, ein Grab ist eigentlich eher was für die, die zurück bleiben. Der Tote hat zumindest nichts davon.
Ich fahre seit vielen Jahren bei den Jedermann-Radveranstaltungen in Berlin und Hamburg mit. Ich bin dort schon im Firmen-Outfit und im Vereins-Outfit gefahren, warum nicht mal gedenkend an unseren schwarzen Kater? Mir gefiel die Idee, weil das was persönliches ist.
Ich habe also mein Lieblingsbild von Micky genommen und mir im Internet bei einem Anbieter ein persönliches Radtrikot machen lassen und ich habe mir vorgenommen, die beiden Radrennen in diesem Jahr unserem verstorbenen Kater zu widmen. Es mag nur eine sentimentale Marotte von mir sein, aber ich habe mich heute angestrengt und habe im Ziel einen Gruß an unseren toten Kater gerichtet. Ich habe mich unsagbar gut gefühlt dabei.
Trikot – in Gedenken an die Katze
Das Bild hat einer Frau so gut gefallen, dass sie mich gefragt hat, ob sie meinen Rücken fotografieren darf. Natürlich. Falls Ihr glaubt, ich flunkere, hier sind die Beweise.
Im August fahre ich in Hamburg für Micky. Dem Kater war das zwar immer egal, aber ich finde das irgendwie schön, ihm im Ziel zuzurufen: „Heute bin ich für Dich gefahren, ich hoffe, Dir geht es gut hinter dem Regenbogen.“